„Ich will verstehen.“

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Außergewöhnlich

Dies ist das erste Adjektiv, das es als Titel in diesen Blog schafft, in dem bislang nur Substantive standen. Warum das? Ein „Hauptwort“, wie man ein Substantiv auch bezeichnet, ist mit dem Begriff außergewöhnlich nicht wirklich zu bilden. Außergewöhnlichkeit ist in der Bibel der deutschen Sprache, dem Duden, nicht vorgesehen.

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Entscheidung Gabriela Rieck Entscheidung Gabriela Rieck

Entscheidung

Täglich werden sie getroffen. Entscheidungen. Der Wortbedeutung nach müsste damit gemeint sein, etwas vorher Getrenntes, Geteiltes wieder zusammenzufügen. Man bereinigt demnach eine uneinige Situation, bringt eine konstruktive Lösung herbei. Das Gegenteil von Scheidung.

Das klingt zu schön, um wahr zu sein.

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Stimmigkeit Gabriela Rieck Stimmigkeit Gabriela Rieck

Stimmigkeit

„Stimmt so.“ Sagt man leicht dahin, wenn man z.B. für den freundlichen Service noch was oben drauf legt.

Doch ist es damit auch richtig? Erst recht, ist es stimmig? Denn das ist nicht unbedingt das Gleiche. Tatsächlich stimmt gerade kaum mehr etwas. So wie es ist, kann es nicht einfach bleiben.

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Absurdität

Es lassen sich manchmal Worte entdecken, die im Alltag vielleicht gar nicht so üblich sind, die schnell vorbei rauschen, nicht weiter bemerkt werden. Irgendwie kennt man sie, hat sie auf jeden Fall schon gehört, hat eine Ahnung davon, was sie bedeuten könnten, man kann sie also einordnen, mehr muss man nicht wissen. Die nächsten Worte kommen ja schon hinterher.

Dabei ist manch eines dieser Worte richtig schön.

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Probleme

Dieses Wort ist aus dem Vokabular von Leuten, die sich in der Öffentlichkeit äußern, tabu. Es gibt sie nicht. Herausforderungen ja. Die packt man an. Probleme haben nur Looser.

Dabei zeigt sich zunehmend: Die Themen, die den Diskurs gesellschaftsübergreifend und weltumspannend beherrschen, sind nicht einfach durch Ärmelaufkrempeln zu lösen.

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Nichtstun

In diesem Land steht Nichtstun in einer Reihe mit Tunichtgut. Jemand, der nichts tut, kann folgerichtig nicht gut sein. Und erst recht nichts gut machen. Denn er oder sie macht ja gar nichts.

Irgendwie ganz schön verflixt.

Nichtstun hat, so kann man es wohl zusammenfassen, keinen guten Leumund. Ganz im Gegensatz zum Savoir-vivre oder dem Dolce-far-niente - Italienerinnen und Franzosen haben da eine andere Haltung.

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Zivilisation

Die Zivil-Gesellschaft, zivilisiertes Verhalten - da fühlt man sich wohl. Da hat alles seine Ordnung, hier geht es friedlich zu.

Forscht man nach der Herkunft des Begriffs - der sich immer merkwürdiger anhört, je öfter man ihn vor sich hinspricht - dann kommen diese Bedeutungen (und manche mehr): bürgerlich, nach gesellschaftlichen Normen handelnd, angemessen, höflich, privat, nicht militärisch.

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Fotografie

Wenn man sich die Zusammensetzung dieses Wortes vor Augen hält, dann steckt da die Bedeutung „mit Licht zeichnen“ drin. Wie poetisch. Vor allem, wenn man sich dann wiederum anschaut, was heute so alles unter diesem Begriff in die Welt gesetzt wird. Da ist es bald vorbei mit der Poesie.

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Sicherheit Gabriela Rieck Sicherheit Gabriela Rieck

Sicherheit

“So sicher wie das Amen in der Kirche“, „sicher wie eine Bank“, andere Formen von Sicherheitsgarantien - für Freiheit, für Frieden, für die Gültigkeit von Abkommen und Versicherungsverträgen. Darauf haben wir uns lange verlassen. Dass es Sicherheit gibt. Dass Menschen, Männer in machtvollen Personen - ob gewählt oder nicht - daran interessiert sind, Sicherheit zu schaffen, ja zu garantieren und den weniger machtvollen Menschen damit ein Umfeld zu ermöglichen, in dem es sich hier, jetzt und morgen einigermaßen gefahrlos leben lässt.

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Wirtschaft

„Nicht alles ist Wirtschaft, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts.“ Was für eine krause Logik. Und nur dadurch, dass diese industriekapitalistische Behauptung immer wieder breitbeinig behauptet wird, wird der Satz nicht wahrer.

Aus der gleichen Ecke kommen andere Kalendersprüche wie „Man kann nicht nur von Luft und Liebe leben“ oder „Man muss arbeiten, um sich seine Brötchen zu verdienen“ oder auch „Geld regiert die Welt“.

Dröseln wir das Ganze doch mal auseinander.

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Zahlen

… Daten, Fakten. Das ist es, was zählt. Was diesen meßbaren, rechenbaren und statistisch ermittelbaren Werten nicht entspricht, fällt durch.

Egal ob es um den Privat- oder den Bundeshaushalt geht, um Taschengeld, um die Arbeitszeit, um Bezahlung von Leistungen, auch um die Bewertung letzterer, um die Anzahl von Produkten, um Steuern, Abzüge, Budgets, Kosten, Anteile, Verteilungen usw. usf. 

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Kunst Gabriela Rieck Kunst Gabriela Rieck

Kunst

„Ist nicht so meins“ hört man oft, wenn Menschen mit Kunst konfrontiert werden

„Künstlich“ ist ok - in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, Zusatzstoffen und natürlich - der letzte Schrei - von Intelligenz. Künstliche Intelligenz, chic abgekürzt mit KI oder auch AI, muss man gut finden, sonst gilt man als ewiggestrig und hinter dem Mond (wobei hinter dem Mond oder gleich bis zum Mars auch schon wieder hipp ist).

Zurück zur Kunst.

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Steuer

An was denkt man bei diesem Wort wohl zuerst? Kommt drauf an.

Sitzt man in einem Boot, hofft man, dass das Steuer in Ordnung und gut geölt ist, damit man über das Wasser sicher an sein angestrebtes Ziel kommt.

Sitzt man am Schreibtisch mit Formularen vor der Brust, hat man ganz andere Probleme. Im mindesten die mit dem Papierkram.

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Kritik

Schon wieder so ein schweres Thema. Wer hört schon gerne Kritik? Wo doch ohnehin genug los ist und allerorten Miesepeter und -petras die Stimmung runterziehen.

Doch genau da beginnt das Mißverständnis. Die gute alte Kritik ist nämlich gar nicht miesepetrig, nicht schlecht und schon mal gar nicht destruktiv. Sie ist die unvermeidliche Voraussetzung, um Dinge zum Guten oder sogar zum Besseren zu wenden. Wenn sich Kritiklosigkeit breit macht, hat man eigentlich schon verloren.

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Macht

Ohje. Ein großes Wort.

Wer hat Macht? Wer bekommt sie? Wer ergreift sie sich? Gibt es die in gut und in böse? 

Erst einmal stehen also Fragen im Raum. Und irgendwie tut man sich schwer mit dem Begriff. 

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Radikalität

Umsturz. Alles - und zwar alles - muss weg. Es geht nur auf eine Art und Weise. Fragen dürfen nicht gestellt werden.

Diese Assoziationen hat man schnell beim Begriff radikal. Radikale Menschen sind nicht brav, nicht angepasst, ordnen sich nicht ein, schon mal gar nicht unter. Das Bild, das man von ihnen im Kopf hat, ist wenig sympathisch, eher laut bis aggressiv.

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Kompromiss

So richtig toll findet man den nicht, den Kompromiss. Irgendwie denkt man das Adjektiv „faul“ gleich mit. Doch wenn man sich mal näher mit dem Begriff befasst, bekommt der doch etwas, das kaum zeitgemäßer sein könnte.

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Routine

Der Begriff lässt es leicht erkennen - ihm zugrunde liegt die Route, also der Weg, den man einschlägt, um zum Ziel zu kommen. Aber warum ist daraus ein Wort geworden, das man mit dem ewig Gleichen, einem Sich-nicht-Ändernden in Verbindung bringt? Offenbar hatte man dabei die im Blick, die aus ihrem Weg nicht ein Abenteuer, eine Forschungsreise, eine Entdeckerfreude gemacht haben.

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Illusion

Zuweilen ist man geneigt, sich der Illusion hinzugeben, es sei doch alles nur ein Spiel - ganz leicht, heiter und ohne Druck. Am Ende geht alles gut aus.

Immerhin hat das Wort Illusion seine Wurzeln im Begriff Spiel, bei dem auch mal getäuscht werden darf. Doch mittlerweile hat man den Eindruck, Täuschung sei nicht nur eine spielerische Taktik, sondern der Zweck des alltäglichen Spiels. Und damit wird die Sache wiederum ernst.

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Mehltau

Leute, die gärtnern, kennen diese Scheußlichkeit. Wenn ein solcher Pilz die schön gehegten Pflanzen belegt, dann gehen die Alarmglocken an. Rückt man einem derartigen Befall nicht mit Mittelchen zu Leibe, wird die Blütenpracht hässlich oder geht sogar zugrunde. Die ganze Mühe umsonst, die Freude perdu.

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