
„Ich will verstehen.“
Zukunft
Was Zukunft bedeutet scheint im Wesentlichen klar zu sein: Sie liegt vorne.
Wer hat nicht Zukunftspläne, selbst, wenn sie sich nur manifestieren in einer Liste von Produkten, die man für das Abendessen einkaufen muss oder im Surfen durch das Internet auf der Suche nach Angeboten für den nächsten Urlaub. Beides liegt in dem Moment der Befassung in der Zukunft. Kommt unweigerlich, man muss nur zusehen, was man daraus macht.
Mut
Ein so kleines Wort, eine so große Sache. Und während wir auf der einen Seite denken, sofort zu wissen, was Mut meint, so können wir bei näherer Befassung mit dem Wort erkennen, dass es so einfach auch hier nicht ist.
Was also bedeutet Mut? Wer handelt mutig? Und ist Mut per se gut?
Zweck
Ein scheinbar unscheinbares Wort. Eines, das man schnell mal übersieht, wenn es irgendwo auftaucht. Eines, das man vermutlich nicht vermissen würde, wenn es weg wäre. Wer denkt schon mal über „Zweck“ nach? Im Gegensatz zu Liebe oder Haus oder Arbeit usw.
Einer der ersten Sätze, der einem zu dem Begriff in den Sinn kommt: „Der Zweck heiligt die Mittel.“ Mal kurz überlegen.
Kontroverse
Soviel „gegen“ geht eigentlich gar nicht. In Kontroverse steckt nicht nur „contra“, sondern gleich auch noch ein „versum“. Hier geht es also in alle Richtungen, nur nicht aufeinander zu.
Dabei beinhaltet eine mögliche Definition doch den schönen Begriff Auseinandersetzung. Und wenn man den wiederum auseinandernimmt, dann wird es doch schon wesentlich zugewandter.
Sorgfalt
Bei der Endung des Wortes blättert sich gleich so Einiges auf. Irgendwie geht etwas mit -falt nie schlicht aus. Selbst bei Einfalt steckt die Vielfalt drin - und sei es nur als ihr Gegenteil.
Was ist, wenn sich mit diesem Worteil die Sorge verbindet? Und da - Begriffsklärung ist ja hier die Hauptübung - kann man sich erst mal fragen, was denn Sorge überhaupt ist.
Banalität
Wenn man dieses Wort liest, dann hat man etwas Belangloses vor sich, etwas, das einfach nur da, weiter aber nicht der Rede wert ist. Banal ist etwas, das man außer Acht lassen kann. Man findet banale Dinge und Erscheinungen im Alltag, die man ignorieren kann - sie sind halt da. Und sie haben letztlich keinen Wert an sich - weder einen guten, noch einen schlechten.
Idealismus
Ein großes Wort. Irgendwie aus der Zeit gefallen. Zeit spielt jedoch eine nicht unbedeutende Rolle für den Idealismus. Der fällt ja nicht einfach so vom Himmel, den hat man nicht einfach so und den kann man sich auch nicht erarbeiten. Wie also entsteht Idealismus? Was macht ihn aus?
Autorität
Man braucht nicht lange zu suchen, um festzustellen, dass in Autorität ein eigenes Wort steckt: Autor. Das kann kein Zufall sein. Offenbar hat Autorenschaft viel damit zu tun, was Autorität ausmacht. Nähern wir uns dem Zusammenhang.
Normalität
Normal ist, wenn es passt. Wenn es einer - wie auch immer definierten Mehrheit - ins Konzept, ins Raster, ins Regelwerk passt. Wenn alle schön angepasst sind, sich einfügen, nicht ausbrechen, kein unnormales also unakzeptables Verhalten zeigen.
Wenn man sich in der „entwickelten“ Welt so umhört, dann könnte man meinen, es sei klar, was Normalität ausmacht. Ist ja auch ganz einfach: Halten wir uns an die Unmengen an Normen, die uns wahlweise den Rahmen, die Leitplanken, die Struturen geben, deren Grenzen klar gezogen sind.
Lachen
Lachen gewinnt gerade an Aufmerksamkeit. Und zwar das echte Lachen. Eines aus tiefster Seele, von ganzem Herzen. Also das, was uns als emotionale Wesen erkennbar macht. Neben dem Weinen. Wobei das durchaus nahe nebeneinander liegt und manchmal zur gleichen Zeit stattfindet.
Doch bleiben wir beim Lachen, das mittlerweile eine politische Dimension bekommen hat. Hier wird es als ein Phänomen wahrgenommen, das ganz offenbar Angst macht.
Intellekt
Jetzt wird es anspruchsvoll, anstrengend, elitär, philosophisch, was auch immer. Intellekt macht auf jeden Fall erst mal ein Faß auf. Beginnen wir damit, ihn abzugrenzen von Intelligenz.
Während man zweitere schulen und entwickeln kann – je nach persönlicher Verfasstheit, je nach Glück und zuweilen auch Verstand mehr oder weniger – ist das mit dem Intellekt eher eine Persönlichkeitsfrage. Und eine Angelegenheit von Bildung. Wie? Dann kann man die doch auch schulen?!
Artikel
Dieser Begriff scheint so simpel zu sein, dass es sich kaum lohnen dürfte, sich mit dem weiter auseinanderzusetzen. Doch halt. So einfach ist es nämlich bei näherer Betrachtung nicht.
Zunächst: Dieser Begriff hat gleich mehrere Bedeutungen.
Publikum
Hereinspaziert. Vorhang auf. Das Publikum ist zu Gast.
Ein Publikum ist der Wortherkunft nach Öffentlichkeit, es repräsentiert eine als Allgemeinheit verstandene Gruppierung, es sind wir alle, für die das Leben auf der Weltbühne stattfindet.
Nicht falsch verstehen. Das Publikum hat eine andere Qualität als Masse, für die Massenmedien gemacht sind, es ist nicht die Zielgruppe, die sich Firmen oder Parteien oder andere Organisationen gerne schönmalen, um ihre Angebote ganz sicher dorthin loswerden zu können.
Politik
Wer gerät bei diesem Wort schon in Verzückung? Es hat auf der Beliebtheitsskala ungefähr einen ähnlichen Wert wie Steuererklärung, Umleitung, Verspätung oder Mandelentzündung.
Über Politik soll man nicht reden - zu streitgefährdend. Man sollte sie vor allem nicht machen - das gibt noch mehr Ärger.
Langeweile
Dies ist wohl das unaufregendste und unaufgeregteste Wort, das die deutsche Sprache kennt. Darin gibt es keinen harten Buchstaben, die Teile des Wortes - lang und Weile - haben nichts Zeitgemäßes, wo alles schnell, knapp und ergebnisorientiert sein muss. Da ist Langeweile schlicht aus der Zeit gefallen.
Umso mehr ein Grund, diesem Phänomen hier mal ein kleines Denkmal zu setzen.
Wert
Sie kommen in mannigfacher Form vor. Kunstwerke, Aktien, Geldscheine, Besitz, ja selbst Arbeitskräfte, Veranstaltungen, Politikerinnen, Entertainer – alld das und noch Vieles mehr hat einen Wert. Oder anders: wird mit einem Wert aufgewogen. Wie der wiederum zustande kommt, lässt sich nicht ohne Weiteres sagen.
Argument
Wer gut argumentiert, hat das Recht auf seiner oder ihrer Seite. Weil dem guten Argument meist nichts mehr entgegengesetzt werden kann. Doch ist es so einfach? Was ist ein gutes, was ein schlechtes, was gar kein Argument? Woran macht es sich fest?
Zweifel
Wer über jeden Zweifel erhaben ist, den sollte man anzweifeln.
Die Zeit ist reif für ein Hoch auf den Zweifel. Wo sich Vieles aufzulösen scheint, Sicherheiten bröseln, Fragwürdigkeiten die Runde machen und Gewissheiten wanken, da kommt der Zweifel ins Spiel. Auch, wenn der es in einer Welt, die Antworten will und keine Fragen, nicht leicht hat.
Konflikt
Konflikte überall. An allen Stellen der Welt, im beruflichen, im privaten Umfeld, ja selbst dem inneren Konflikt ist man ständig ausgesetzt. Grund genug, sich mal mit diesem Phänomen zu befassen.
Gehorsam
Gehorsam hat ausgedient. Wie Hörigkeit, die Schwester der Gehorsamkeit. Nicht falsch verstehen: zuhören und hinhören - das sind die Gebote der Stunde. Genau wie hinsehen. Unsere Wahrnehmung sollten wir schärfen und trainieren. Es gibt Vieles, das unsere ganze Aufmerksamkeit erfordert.