„Ich will verstehen.“
Guthaben
Woran denkt man bei diesem Wort zuerst: An Geld. Hat man ein Guthaben, so die Ausgangslage, zeigt der Kontostand kein Minus an, der Bankautomat spukt vermutlich Geld aus, wenn man auf dessen Tastatur die entsprechenden Knöpfchen drückt. Oder man kann entspannt die Summe der Alltagseinkäufe mit Karte begleichen, über die der Supermarkt dann das nötige Kleingeld abbucht.
Das ist praktisch und unter den geschilderten Umständen auch problemlos.
Dialog
Die Anfangsbuchstaben dieses Wortes scheinen in die Zeit zu passen: di- macht eine Unterscheidung deutlich, im Gegensatz zu mono. Da ist alles eins.
Das Di- kennen wir z.B. aus Dissonanz, Disput, Diskrepanz oder Diffarmierung. Da stehen sich zwei Seiten eher unversöhnlich bis feindselig gegenüber.
Wie schön, dass es auch den Dialog gibt. Hier kommen diese beiden Seiten wieder zusammen.
Werk
Uhrwerk, Backwerk, Triebwerk, Tagewerk – ganz schön viel, wo und woran überall gewerkelt wird. Hier nun allerdings soll es um ein ganz besonderes Werk gehen, das Kunst-Werk.
Doch fangen wir vorne an.
Logik
Ist ja logisch. Eine oft verwendete Redewendung, wenn jemand klar machen will, dass man den entsprechenden Punkt nicht weiter diskutieren muss. Wenn etwas logisch ist, ist damit alles klar, alles gedacht, alles gesagt, kein Zweifel möglich. Sonst wäre die gemachte Äußerung ja unlogisch. Und damit dumm.
Doch genau dieser Reflex soll hier mal kritisch beleuchtet werden.
Mutwilligkeit
Neulich in der Bahn. Ein Zettel: „Dieser Platz wurde mutwillig zerstört.“ Was bedeutet das? Wo findet man ein solches Wort sonst? Wer führt „mutwillig“ in seinem alltäglichen Sprachgebrauch? Ein Grund, mal drüber nachzudenken.
Resignation
Zurücktreten bitte, so könnte man es auch verstehen. Wer resigniert, steht nicht mehr vorne, ist nicht in aktiver Position, bleibt lieber im Verborgenen und lässt andere machen. Passende Gesten dazu sind Schulterzucken, Augenverdrehen, Kopfeinziehen. Diese Übungen kann man im noch jungen 21. Jahrhundert verbreitet beobachten.
Beobachtung
Gute Beobachtungsgabe ist im Krimi eine wichtige Voraussetzung. Fällt der Kommissarin nicht auf, dass da ein Haar gekrümmt ist und dass das für ihren Fall von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist, geht die Sache – oder auch der Film – nicht gut aus. Auch in anderen Branchen hilft ein solches Vermögen, wird aber selten als maßgeblich verstanden.
Ganz schön blöd.
Diversität
Von Diversität ist verbreitet die Rede. Mal als Aufforderung, mal als politisches Statement, mal als soziales Phänomen. Doch was hat es damit eigentlich auf sich? Worum genau geht es?
Gehen wir doch die Sache mal von einem anderen Begriff her an: Universität.
Sprachlosigkeit
Wie? Um uns herum wird geredet, präsentiert, vorgetragen, erzählt, verlesen, geschimpft, manchmal geflüstert, manchmal geschrien. Wieso ist dann hier von Sprachlosigkeit die Rede? Die ist doch nun wirklich nicht das Problem.
Weit gefehlt.
Langeweile
Ganz schnell hat man bei diesem Begriff einen anderen vor Augen. Und was das bedeutet ist schnell gesagt: „Müßigkeit ist aller Laster Anfang.“ Da schwingt ein Ausrufezeichen gleich schon mit. Der Weltuntergang - also das Ende - ist in diesem Anfang gleich schon mitgedacht.
Langeweile also ist etwas, das die Gesellschaft nicht gut heißt, das man sich nicht erlauben sollte, wenn man in selbiger ein auch nur ansatzweise gutes Ansehen haben will.
Beschäftigung
Wer nicht beschäftigt ist, ist in diesem Land verdächtig. Man hat einen anständigen Job, einen Beruf, der einen beschäftigt, man ist mit allerlei Aufgaben und Programmpunkten befasst, hat im Mindestens jede Menge um die Ohren, was einen ordentlich auf Trab hält. Das Gegenteil wäre Nichtstun - ganz fatal.
Wenn man allerdings mal hinter die Kulissen bzw. genauer auf die Beschäftigungen schaut, dann fragt man sich: Das soll es wirklich sein, damit verbringt man die Zeit? Freiwillig?
Konvention
„Konveniert es?“ ist eine extrem geschwollene Frage nach dem Befinden. Ob es passt, ob es genehm ist, will man wissen.
Was die Konvention im verbreiteten Verständnis anbelangt, so geht es darum, eine Übereinkunft zu erreichen. Man kommt also zusammen - so steckt es im lateinischen Ursprung des Wortes -, um zu einer Vereinbarung zu kommen. Die kann man in einem Vertrag festhalten, der die verpflichtende Konvention bindend macht.
Versuch
Der Versuch geht in unseren Breitengraden nahezu zeitgleich einher mit dem Irrtum. Und damit führt er schnell mal in die Sackgasse. Man sieht ihn eher scheitern als dass etwas Gutes dabei entstehen könnte.
Mehrheit
Wer hat hier eigentlich recht? Wenn man sich nicht so ganz sicher ist, schielt man schnell mal auf die Mehrheit. Viele Menschen zusammen genommen können ja nicht falsch liegen. Das weiß man spätestens, seit man von der Schwarmintelligenz gehört hat.
Frage
Die Frage ist die Mutter des Wissens. Richtig gelesen. Nicht die Antwort.
Nun hat die Frage nicht den allerbesten Ruf. Steht sie doch gemeinhin für Ahnungslosigkeit, für Verunsicherung, für eine schlechte Ausgangsposition in einer Gesellschaft, die die Lösung - vorzugsweise die schnelle - bevorzugt und einfordert.
Was für ein Mißverständnis. Hier soll also der Frage ein Denkmal gesetzt werden.
Eskapade
Was mit diesem Wort gemeint ist, scheint schnell klar zu sein: Wer sich Eskapaden erlaubt, der begeht Verrücktheiten, andere rümpfen die Nase über eine Verhaltensweise, die sich nicht gehört. Eskapaden sind hierzulande selten gern gesehen.
Denn - im herkömmlichen Wortsinne: Hier entsagt jemand einer Gewohnheit, flüchtet sich aus gesetzten Regeln und Vorgaben.
Transformation
Ein Wort, das - mit verschiedenen Bedeutungen - ein großes Gewicht hat. Transformation wird seit Neuestem mit „Wumms“ umschrieben, auch mal mit „Change“ oder mit Innovation. Doch der Begriff bietet mehr.
Aus dem technischen Umfeld kennen wir den Trafo. Ein Gerät, das - amateurhaft interpretiert - Umwandlung ermöglicht: aus einer Eingangsspannung kann eine nutzbare (Energie-)Leistung erzeugt werden.
Was hat das mit uns zu tun?
Architektur
Erst einmal scheint dieser Begriff ja ganz klar zu sein. Gebäude sind Gebilde der Architektur. Die sind mal schön, mal weniger, zweckmäßig oder nicht, aus Holz, Stein oder anderen Materialien usw. Damit Architektur entsteht, braucht es einen Bauherren - die Baudame kommt im Vokabular nicht vor - und eine Person, die sich mit Planen und Bauen auskennt: die Architektin oder den Architekten.
Bescheidenheit
Dieser Begriff scheint einerseits genau in diese Zeit zu passen, andererseits nun aber auch gar nicht. Viele kennen den ziemlich grausam getexteten Reim „Bescheidenheit ist eine Zier - doch weiter kommst Du ohne ihr“. Also doch lieber Raffgier und Opulenz?
So einfach ist die Sache mal wieder nicht.
Beziehung
Vermutlich assoziiert dieses Wort spontan die private Beziehung. Doch schon die ist nicht mehr - und war vermutlich nie - die klassische Frau-Mann-Paarung, die zur Familiengründung diente und im Staatsgefüge eine stabilisierende Rolle hatte. Und nach wie vor hartnäckig hat.
Beziehung ist heute so vielfältig wie es menschliche Vorstellungen und Empfindungen gibt.