„Ich will verstehen.“

Argument Gabriela Rieck Argument Gabriela Rieck

Argument

Das Argument hat Hochkonjunktur. Oder sollte Hochkonjunktur haben. Vielfach werden derzeit nämlich keine Argumente ins Feld geführt, sondern laute Parolen, dumme Sprüche und unsachgemäße Meldungen.

Während Informationen, Nachrichten oder eben auch in aggressiver Manier postulierte Behauptungen den einfachen Weg der Einbahnstraße nehmen, muss sich das Argument mit dem Gegenüber auseinandersetzen. Ein Argument ist eine Einladung zum Gespräch, zur kultivierten Auseinandersetzung.

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Ankündigung Gabriela Rieck Ankündigung Gabriela Rieck

Ankündigung

Hat da jemand was gesagt? Gar etwas in Aussicht gestellt? Gibt es etwas, auf das man sich freuen kann? Nun. Nicht jede Ankündigung ist eine, auf die man inbrünstig wartet. Der Steuerbescheid zum Beispiel – kann einem oft gestohlen bleiben. Oder der Besuch von Halloween-Kindern – darauf ist auch nicht jeder erpicht. 

Kommt aber eine Ankündigung daher wie ein Versprechen auf eine gute Zeit, dann schaut man der schon erwartungsvoll entgegen. 

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Erwartung Gabriela Rieck Erwartung Gabriela Rieck

Erwartung

Große Dinge werfen ihre Schatten voraus. Voller Erwartung stehen die Kinder mit Schultüte das erste Mal im Klassenzimmer, mit großer Spannung schaut der Formel-1-Rennstall auf die Anzeige mit den 100stel Sekunden und mit angehaltenem Atem warten die Medienvertreter nach den Wahl auf die erste Hochrechnung. Werden die gesteckten Ziele wohl erreicht? Kann man den Vorstellungen, die aus dem jeweiligen Umfeld kommen, gerecht werden?

Denn das ist der Kern der Erwartung: Man will Ergebnisse sehen, und zwar beste. Und das schnell.

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Initiative Gabriela Rieck Initiative Gabriela Rieck

Initiative

Hier haben wir es mit einem Begriff zu tun, der verbreitet wohl positiv konnotiert ist. Eine, die die Initiative ergreift ist tatkräftig, packt die Dinge an, die zu tun sind. Initiativen werden gegründet, um etwas zu bewegen, manchmal auch, um etwas zu verhindern. Auf jeden Fall ist Initiative etwas, das eine Person auszeichnet, die übernimmt. Da passiert was, da gibt‘s Lösungen, das wird jemand aktiv.

Super, sollte man meinem.

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Gesellschaft Gabriela Rieck Gesellschaft Gabriela Rieck

Gesellschaft

Der Titel ist irreführend. Es gibt Gesellschaft nicht in der Einzahl. Die Welt besteht aus Gesellschaften, und auch die unterteilen sich wiederum in noch kleinere. Wir kennen z.B. die feine, die ehrenwerte, die gespaltene, die moderne, die digitale, die multikulturelle und noch unzählige andere Versionen dieses Phänomens.

Je nach Kontext kann man Gesellschaft also völlig anders auffassen.

Und nun?

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Prägung Gabriela Rieck Prägung Gabriela Rieck

Prägung

Vom Kinderbuch bis in die Musik hinein wird Identität – wer bin ich, was bin ich – thematisiert. Ob das „kleine Ich-bin-Ich“ sein scheckiges Aussehen als charakteristisch eigen annimmt oder Gloria Gaynor „I am what I am“ singt – es geht immer darum, seinen eigenen Platz in der Welt zu finden oder zu definieren. 

Dieser Platz ist allerdings vielfach der, der gesellschaftlich gewünscht, vorgegeben und vorgelebt wird. 

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Spontanität Gabriela Rieck Spontanität Gabriela Rieck

Spontanität

Es gab einmal eine Zeit, in der Generationen nicht nach Automarken oder letzten Buchstaben des Alphabets benannt wurden, sondern richtig klingende Bezeichnungen hatten. Spontis war so eine. Darunter konnte man sich etwas vorstellen.

Leute, die keinen Plan hatten, die spontan vor sich hinlebten, vor allem aber spontan aktiv waren und sich in kein Raster einordnen ließen. 

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Zeit Gabriela Rieck Zeit Gabriela Rieck

Zeit

Was eigentlich ist Zeit? Gibt es die eine Zeit, gibt es viele, gibt es eine allgemeine oder doch die persönliche Zeit? Wieviele Interpretationen von Zeit, wieviele Möglichkeiten, Zeit auszufüllen, zu verbringen oder auch totzuschlagen, gibt es? Schon diese kurzen Überlegungen zum Start dieses Beitrags zeigen: Zeit ist vor allem eine Frage.

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Zufriedenheit Gabriela Rieck Zufriedenheit Gabriela Rieck

Zufriedenheit

Was für ein schöner Zustand. Zufrieden sein. Nichts, was einen aufregt, was irgendwie schräg sitzt, was einem nicht passt. Es ist Friede. So weit, so gut.

Problematisch wird es, wenn aus Zufriedenheit der selbstzufriedene Anspruch entsteht, dass alle und alles um einen herum diese Situation keinesfalls irritieren dürfen, dass Änderungen nicht erwünscht sind. Sie würden diesen Frieden stören. Das sind dann Störenfriede.

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Inspiration Gabriela Rieck Inspiration Gabriela Rieck

Inspiration

Heute muss ja jeder inspiriert sein. Merklich, laut und mit großem Wumms. Und man sollte in einem Moment der Inspiration auch ganz besonders brillieren, damit jeder sieht, das was passiert. Wie bei einem Zaubertrick.

Dabei kommt der Ursprung des Wortes – klar, wieder aus dem Lateinischen – ganz still daher. Es meint nämlich „einhauchen“.

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Ignoranz Gabriela Rieck Ignoranz Gabriela Rieck

Ignoranz

Das Gefühl, ignorant behandelt zu werden, dürften Viele schon erlebt haben. Und manchmal kommt der Eindruck auf, dieses Phänomen nimmt zu.

Doch bevor es ans Eingemachte geht, also hinterfragt wird, wo und wann und durch wen diese Verhaltensweise erkennbar wird, gilt es zu ermitteln, was es mit dem Wort auf sich hat.

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Gabriela Rieck Gabriela Rieck

Vorbild

Für Viele ist ein Vorbild eine Person, eine Figur, die einer Idealvorstellung gleichkommt. Die Version eines Seins, das untadelig, groß, edel, heroisch und auch sonst makellos ist.

In Zeiten, in denen ein ideales Bild oft mehr zählt als das echte Leben, ist ein Vorbild etwas, das es anzustreben gilt, um in dieser Welt Bedeutung zu erlangen. Nur das Perfekte bekommt in diesem Kontext Aufmerksamkeit.

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Kompensation Gabriela Rieck Kompensation Gabriela Rieck

Kompensation

Dass unser Sein und Handeln auf diesem Planeten Auswirkungen hat, die nicht nur einem Fußabdruck im feinen Sand des Urlaubsdomizils entsprechen, sondern Riesenausmaße und das Potenzial hat, die ganze Erde platt zu machen, das ist uns seit geraumer Zeit klar.

Zumindest in der Theorie.

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Voruteil Gabriela Rieck Voruteil Gabriela Rieck

Vorurteil

Heute sind wir schnell dabei, uns eine Meinung zu bilden. Und daraus auch gleich ein Urteil zu zimmern. Doch immer seltener basiert ein solches Urteil auf echter, valider Einschätzung, auf intensiver Befassung mit dem zugrunde liegenden Sachverhalt oder einer Person oder einem Verhalten. Stattdessen wird schnell eine Schlußfolgerung gezogen, also geurteilt, bevor man von etwas oder jemandem wirklich weiß.

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Kultivierung Gabriela Rieck Kultivierung Gabriela Rieck

Kultivierung

Was ist das nun wieder für ein spezielles Wort? Kultur – kennt man. Was Kulturelles kann man sich auch vorstellen. Der Kulturbetrieb scheint ziemlich klar zu sein – Museen, Theater und so. Aber Kultivierung?

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Bewusstsein Gabriela Rieck Bewusstsein Gabriela Rieck

Bewusstsein

Sich etwas bewusst zu machen, führt dazu, dass man etwas wahr-nimmt. Wahrnehmen ist dabei mehr, als den Reiz auf die Sinnesorgane zu verarbeiten.

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Studium Gabriela Rieck Studium Gabriela Rieck

Studium

Das Wort Studium wird schnell mit Universität und Hochschule in Verbindung gebracht. Nach der Schule, dem Abi ist der Weg für Viele scheinbar vorprogrammiert. Studentinnen und Studenten, besonders aber ihre Eltern, haben dabei verbreitet eine recht romantische Vorstellung vom „Studentenleben“. Von den Freiheiten, die die jungen Leute genießen, von der Leichtigkeit des Seins, die diese Zeit auszeichnet, von der bunten Entwicklung, die mit diesem besondern Abschnitt doch einhergeht.

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Normalität Gabriela Rieck Normalität Gabriela Rieck

Normalität

Laut und überall vernehmbar ist der Ruf nach Normalität. Wahlweise soll es die alte oder eine neue sein. Was damit jeweils gemeint ist, wird so recht nicht deutlich, insbesondere dann nicht, wenn man sich den Wortstamm „Norm“ vor Augen führt. Offenbar wollen die, die nach Normalität rufen bzw. diese einfordern eine Norm, nach der sie sich richten können. Oder richten müssen. Oder richten wollen.

Was soll das denn werden, wenn es fertig ist?

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Gelassenheit Gabriela Rieck Gelassenheit Gabriela Rieck

Gelassenheit

Wie kann man in Zeiten wie diesen gelassen sein? Jede Menge Verwerfungen. Ein verworrenes Bündel von Fragen. Entscheidungen, die kaum etwas klären, Verhaltensweisen, die erschrecken können.Ja, es gibt auch kluge Impulse, kreative Maßnahmen, engagierte Aktivitäten. Doch selbst die stehen oft unter dem Eindruck einer um sich greifenden Irritation. 

Gelassenheit scheint da irgendwie fehl am Platz.

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Erhabenheit Gabriela Rieck Erhabenheit Gabriela Rieck

Erhabenheit

Ein großes Wort. Man hebt ab, schwebt über den Dingen. Vielleicht geht auch die Bodenhaftung verloren. Also eigentlich nichts für Zeiten, in denen energisches Anpacken gefragt ist, in denen Abgehobenheit als weltfremd gilt.

Und doch hat dieses irgendwie altmodisch klingende Wort eine gewisse Anziehungskraft.

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