„Ich will verstehen.“
Orientierung
Hat noch jemand den Durchblick?
Es ist vertrackt: Überall soll man sich auskennen. Regeln muss man beherrschen, Definitionen aufsagen können, Hintergründe verstehen, das Internet nutzen, neue Methoden erlernen, Menschen begreifen, Länder und Sitten durchdringen, Müll sortieren, Ernährung und Gesundheit analysieren. Und das war noch nicht alles.
Nähe
Wie kann man Nähe finden, wenn man sich ständig entfernt?
Mobilität ohne Grenzen, kein Halten, sondern stets auf dem Weg – das Mantra der Zeit.
Kann man sich so annähern? Oder verliert man sich?
Menschsein
Eine derzeit von Vielen in den Raum gestellte Frage lautet: Was macht uns als Mensch aus?
Als Wesen. Als Persönlichkeit. Individuell und in einer Gemeinschaft.
Und an diese Frage schließen sich weitere an.
Lamento
Dieser Beitrag sollte eigentlich „Lichtblick“ heißen. Aber irgendwie geriet der Text ins Stocken. Ob es am Herbst und dem weniger werdenden Tageslicht liegt, an den Themen um uns herum, die gerade so selten wirklich Erhellendes vermitteln oder einfach an der defekten Energiesparlampe – es fehlt verbreitet das Leuchten.
Also lamentieren wir mal.
Konsequenz
Schon wieder ein so hartes Wort. Mit K und Q und Z. Charmant klingt anders.
Auch hier hat man also wieder einen Begriff, der schon lautmalerisch etwas ausdrückt, was es konsequent beinhaltet. Es handelt sich um eine harte Angelegenheit.
Jubel
Es ist Herbst 2020. Gibt es Grund zu jubeln?
Die C-Worte dominieren nach über einem halben Jahr nicht nur immer noch die Nachrichten, sondern gleich die ganze Welt: Corona, Covid, Crisis.
Nicht nur ein Virus wälzt alles um, was uns normal erschien.
Irritation
Wer liebt sie nicht, die schöne Überraschung? Das kleine Geschenk, ganz außer der Reihe, das Erlebnis einer Musik, die ganz anders war, als man es sich hätte vorstellen können oder der spektakuläre Ausblick, der sich plötzlich auftut, wenn man einen ungewohnten Weg gegangen ist.
Handschlag
Viele vermissen es in dieser „kontaktlosen“ Zeit, sich zur Begrüßung die Hand zu geben. Die freundliche Geste des Willkommens, die Zugewandtheit einer Handreichung ist ein Stück unserer Sozialisierung und fehlt.
Doch wer vermisst den Handschlag?
Geduld
Dieses Wort scheint ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein. Erst recht ein anderes Wort, das Ähnliches meint: Langmut.
Beides sind Begriffe, die schon lautmalerisch nichts haben von Hektik, Eile oder gar Action.
Funktion
Irgendwie hat dieser Begriff keine Seele. Was soll funktionieren?Die Kaffeemaschine am frühen Morgen, die Heizung, wenn es kalt ist, das Licht der Leselampe.Ja, auch das Programm für die Video-Konferenz, entsprechend das Internet, die Stromzufuhr, die erforderlichen Geräte.
Epoche
Was eigentlich macht eine Epoche epochal? Was oder wer also definiert einen Zeitabschnitt als einen, der besonders bedeutsam, besonders groß, besonders einflussreich, besonders prägend war?
Deutungshoheit
Es gibt in der deutschen Sprache tatsächlich einige Worte, die einen stutzig machen können. „Deutungshoheit“ ist so ein Wort.
In einer Zeit, in der Vieles nicht mehr klar, schon mal gar nicht eindeutig ist, geht es oft darum, Aussagen, Inhalte, Bilder, Berichte interpretieren, also deuten zu müssen.
Was ist Wahrheit?
Charakterzug
Ist das schon mal aufgefallen? In der deutschen Sprache ist ziemlich viel Zug drin: Von Anzug bis Zuzug, dazwischen Beutezug, Bummelzug, Durchzug, Entzug, Gummizug, Spielzug oder Umzug. Um nur einige Zug-Worte aufzulisten.
Anfang
Zunächst ist es doch bemerkenswert, dass das Wort, das am Anfang dieser Serie steht, Anfang heißt und mit A beginnt.
Warten wir ab, wie die Sache endet. Vermutlich bei Z.
Bildung
Wenn bei diesem Begriff gleich unangenehme Erinnerungen hochkommen – Schule, Strenge, schwere Bücher, schwierige Rechnungen oder alte Geschichtszahlen – dann ist etwas mächtig schief gelaufen.