„Ich will verstehen.“

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Toleranz

Auch bei diesem Begriff, den wir heute als so selbstverständliche Tugend gerne vor uns hertragen, ist es interessant, mal auf die Herkunft zu schauen. „tolerantia“ bedeutet die Fähigkeit, ertragen zu können. Erst mal ist hier also ein passives Aushalten und Dulden gemeint.

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Sicherheit Gabriela Rieck Sicherheit Gabriela Rieck

Sicherheit

Wie gerne wiegen wir uns in Sicherheit, lassen uns einlullen, und wenn die Schwingung dieser Wiegebewegung ganz sanft ist, dann schlafen wir ein.

Sicherheit ist das Gegenstück zu Angst. Wenn alle Türen abgeschlossen sind, die Alarmanlage scharf gestellt ist und der Hund wacht, dann können wir uns beruhigt zur Ruhe legen.

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Solidarität

Schon wieder ein so großes Wort. Solidarität wird verbreitet eingefordert. Von Familienmitgliedern über Kolleginnen und Kollegen bis hin zu Nachbarn und Nationen. Vom politischen Spektrum mal ganz zu schweigen, das keine Bühne auslässt, um Solidarität vollmundig zu versprechen oder in Aufrufe zu verpacken.

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Erziehung Gabriela Rieck Erziehung Gabriela Rieck

Erziehung

„Ach, ist das Kind aber gut erzogen“, heißt es von Erwachsenen, wenn eben jenes Kind ganz leise ist, still vor sich hinspielt, nicht quengelt, nichts herumwirft, mit einem Besteckteil sein Essen einigermaßen sauber zum Mund führt. Wenn es also in eine Ordnung passt, die die Gesellschaft goutiert. Wenn es sich möglichst unauffällig verhält.

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Parodie

Zuweilen mag man den Eindruck gewinnen, die ganze Welt sei eine Parodie. Man weiß nur noch nicht, ob man gerade eine gute oder schlechte dieser Sorte erlebt. 

Kaum mehr etwas ist ein Original, ein künstlerisch, kreativ wertvolles schon mal gar nicht. Stattdessen wird eine Nachahmung geliefert, etwas, das so ähnlich sein soll, wie ein Original oder zumindest so, wie man sich ein Original vorstellt.

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Identität

„Was bin ich“ war in den 50er bis 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mal eine beliebte TV-Show, ein heiteres Beruferaten, wie es im Untertitel hieß. Das Quizteam sollte durch annähernde Fragen herausbekommen, welcher Tätigkeit die eingeladene Kandidatin oder der Kandidat nachgeht. Ein Suchen ins Ungewisse hinein, denn das Quizteam musste Augenmasken tragen und konnte die mehr oder weniger prominenten Gäste nicht sehen.

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Moderation Gabriela Rieck Moderation Gabriela Rieck

Moderation

Der Bedarf an Moderation ist groß. Noch größer der an entsprechenden Profis, die dem Wortsinne entsprechen und sich zurückhalten und mäßigen. Gar nicht so einfach in Zeiten, die oft genug durch das Gegenteil geprägt sind.

Da wird gepöpelt, es werden Beleidigungen ausgespuckt, Unwahrheiten in die Welt geschrieen, aggressiv gedroht; sogar Handgreiflichkeiten hat man schon in Kreisen gesehen, in denen es doch eigentlich um Diskurs, um Verständigung, um Lösungsbereitschaft gehen sollte. 

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Diplomatie Gabriela Rieck Diplomatie Gabriela Rieck

Diplomatie

Das Wort verwendet man, wenn es darum geht, etwas vernünftig, im Gespräch, politisch korrekt und konstruktiv zu lösen. Besonders verorten wir es in der Politik. 

Auch in der Pädagogik findet es sich, denn für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen braucht es oft genug diplomatisches Geschick und Fingerspitzengefühl.

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Wachstum Gabriela Rieck Wachstum Gabriela Rieck

Wachstum

Harmloses Wort, sollte man meinen. Und doch eines, das so unfassbar viel Interpretationsspielraum hat. Vom Kind, das wächst – „Ach, ist der groß geworden!“ – über Haare, die lang werden bis hin zu Märkten und Vielem mehr.

Es ist meist erst im Kontext klar, ob das jeweilige Wachstum zu begrüßen ist oder eher nicht. Denn: Wachstum ist nicht per se etwas Gutes. Wachsen Schulden, Krisen, Konflikte und überhaupt die Sorgen, sind dies keine Gründe für Freudensprünge.

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Prinzip Gabriela Rieck Prinzip Gabriela Rieck

Prinzip

Das Prinzip hat es in dieser Zeit nicht leicht. Zwischen Prinzipienreitern und prinzipienlosen Gesellen sucht es seinen Platz. Grund genug, sich mit diesem doch eigentlich so hehren Anspruch einmal zu befassen.

Fangen wir mal wieder vorne an, beim Wort selber.

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Perspektive

Nähert man sich dem Wort - was hier ja immer gerne gemacht wird - dann könnte man meinen, Perspektive hätte etwas mit Duchblick zu tun. Mit einer Perspektive ist dann entsprechend die Vorstellung verknüpft, dass man Klarheit hätte.

Problem: Eine solche Vorstellung geht einher mit der eigenen Perspektive, die nur den einseitigen Durchblick kennt. Von da aus ist alles eindeutig. Man hat die Sache im Auge, also im Griff und sowieso verstanden. 

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Guthaben Gabriela Rieck Guthaben Gabriela Rieck

Guthaben

Woran denkt man bei diesem Wort zuerst: An Geld. Hat man ein Guthaben, so die Ausgangslage, zeigt der Kontostand kein Minus an, der Bankautomat spukt vermutlich Geld aus, wenn man auf dessen Tastatur die entsprechenden Knöpfchen drückt. Oder man kann entspannt die Summe der Alltagseinkäufe mit Karte begleichen, über die der Supermarkt dann das nötige Kleingeld abbucht.

Das ist praktisch und unter den geschilderten Umständen auch problemlos.

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Dialog Gabriela Rieck Dialog Gabriela Rieck

Dialog

Die Anfangsbuchstaben dieses Wortes scheinen in die Zeit zu passen: di- macht eine Unterscheidung deutlich, im Gegensatz zu mono. Da ist alles eins. 

Das Di- kennen wir z.B. aus Dissonanz, Disput, Diskrepanz oder Diffarmierung. Da stehen sich zwei Seiten eher unversöhnlich bis feindselig gegenüber.

Wie schön, dass es auch den Dialog gibt. Hier kommen diese beiden Seiten wieder zusammen.

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Werk Gabriela Rieck Werk Gabriela Rieck

Werk

Uhrwerk, Backwerk, Triebwerk, Tagewerk – ganz schön viel, wo und woran überall gewerkelt wird. Hier nun allerdings soll es um ein ganz besonderes Werk gehen, das Kunst-Werk.

Doch fangen wir vorne an.

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Logik Gabriela Rieck Logik Gabriela Rieck

Logik

Ist ja logisch. Eine oft verwendete Redewendung, wenn jemand klar machen will, dass man den entsprechenden Punkt nicht weiter diskutieren muss. Wenn etwas logisch ist, ist damit alles klar, alles gedacht, alles gesagt, kein Zweifel möglich. Sonst wäre die gemachte Äußerung ja unlogisch. Und damit dumm.

Doch genau dieser Reflex soll hier mal kritisch beleuchtet werden.

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Mutwilligkeit

Neulich in der Bahn. Ein Zettel: „Dieser Platz wurde mutwillig zerstört.“ Was bedeutet das? Wo findet man ein solches Wort sonst? Wer führt „mutwillig“ in seinem alltäglichen Sprachgebrauch? Ein Grund, mal drüber nachzudenken.

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Resignation

Zurücktreten bitte, so könnte man es auch verstehen. Wer resigniert, steht nicht mehr vorne, ist nicht in aktiver Position, bleibt lieber im Verborgenen und lässt andere machen. Passende Gesten dazu sind Schulterzucken, Augenverdrehen, Kopfeinziehen. Diese Übungen kann man im noch jungen 21. Jahrhundert verbreitet beobachten.

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Beobachtung Gabriela Rieck Beobachtung Gabriela Rieck

Beobachtung

Gute Beobachtungsgabe ist im Krimi eine wichtige Voraussetzung. Fällt der Kommissarin nicht auf, dass da ein Haar gekrümmt ist und dass das für ihren Fall von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist, geht die Sache – oder auch der Film – nicht gut aus. Auch in anderen Branchen hilft ein solches Vermögen, wird aber selten als maßgeblich verstanden.

Ganz schön blöd.

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Diversität

Von Diversität ist verbreitet die Rede. Mal als Aufforderung, mal als politisches Statement, mal als soziales Phänomen. Doch was hat es damit eigentlich auf sich? Worum genau geht es?

Gehen wir doch die Sache mal von einem anderen Begriff her an: Universität.

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Sprachlosigkeit Gabriela Rieck Sprachlosigkeit Gabriela Rieck

Sprachlosigkeit

Wie? Um uns herum wird geredet, präsentiert, vorgetragen, erzählt, verlesen, geschimpft, manchmal geflüstert, manchmal geschrien. Wieso ist dann hier von Sprachlosigkeit die Rede? Die ist doch nun wirklich nicht das Problem.

Weit gefehlt.

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