
„Ich will verstehen.“
Reichtum
Reichtum ist ein Reizwort. Man hat gleich die Bonzen vor Augen, die, mit den dicken Brieftaschen, den noch dickeren Autos und den dicken Klunkern am Hals. Alles mehrere Nummern zu groß und eben zu dick aufgetragen. Kaum jemand findet das sympathisch, wobei gleichzeitig sehr viele einem solchen Lebensstil im Trash-TV neidvoll folgen.
Aber geht es da wirklich um Reichtum?
Wert
Dieses Wort hat lediglich 4 Buchstaben. Allerdings steckt eine Menge drin. Und man kann aus diesem Wort eine ganze Reihe neuer Worte formen, die es alle in sich haben: Wertung, Bewertung, Auf- oder Abwertung, Wertschätzung, Erinnerungswert, Warenwert, Wertstoff oder Wertschöpfung. Um nur einige wenige zu nennen.
Antwort
Hier geht es mal wieder um einen Begriff, bei dem man sich doch erst mal gar nichts Besonderes denkt. Es fragt jemand, es wird geantwortet. Bei Quiz-Shows wird nach der richtigen Antwort gesucht, um einen Preis gewinnen zu können. Und manch eine sucht in der Forschung, der Politik, im Unternehmen, in der Praxis oder ganz alltäglich in der Beziehung nach einer Antwort, wie es denn wohl weitergehen kann.
Klingt noch nicht wirklich spektakulär. Aber das ändert sich gerade spürbar.
Inhalt
Was assoziiert dieser Begriff? Den Inhalt einer Müsli-Packung, einen Programm-Ablauf, eine Zutaten-Liste? Was wiederum wäre inhaltsleer? Luft, ein Vakuum, das Nichts?
Es bleibt also eine Frage übrig, die man sich im Alltag in der Regel gar nicht stellt: Was ist Inhalt?
Merkwürdigkeit
„Komisch“ sagen manche, wenn sie sich über etwas wundern. Dabei ist das Meiste davon gar nicht komisch, denn es ist nicht lustig oder erheiternd.
Dinge, die anders sind, als man sie erwartet hätte, eine Aussage, die zum Innehalten anregt, eine Idee, die ungewöhnlich ist, ein Objekt, das man nicht kennt – all das kann dazu führen, dass man stutzig wird. (Auch ein schönes Wort.)
Anerkennung
Dieses Wort ermöglicht nur positive Assoziationen. Egal ob man Anerkennung bekommt oder sie erweist – es entsteht etwas Gutes: Motivation, neue Energie, Bestätigung, Freude, sozialer Zusammenhalt. Möglicherweise vermittelt dieses Wort in der deutschen Sprache sogar mehr Tiefe als der Begriff Respekt, der allerorten eingefordert wird.
Gefühle
Wenn es um Gefühle geht, verdreht manch einer schnell die Augen. Da geraten süßliche Hollywood-Szenen vor das innere Auge, sieht man rosarote Welten in Bilderbüchern oder es erklingen schmachtende Songs aus der Schlagerecke. Ernstzunehmen ist das alles nicht.
Geltung
Früher, als solche erzieherischen Hinweise noch allgegenwärtig waren und für Ordnung sorgten, gab es auch diesen Spruch, den sich meist Mädchen anhören mussten: „Willst Du was gelten, mach‘ Dich selten.“Übertragen war damit gemeint, das Kind solle sich nicht vordrängen, anderen nicht die Show stehlen, schön bescheiden bleiben. Am besten ganz unauffällig sein.
Fehler
Wie oft zweifelt man, ob das, was man tut, das Richtige ist? Wer möchte schon gerne einen Fehler machen? Vielleicht sollte man diese Fragen einfach mal umdrehen.
Wie oft tut man das Richtige, ohne es zu bemerken? Und wie schön ist es, wenn man Zweifel beiseite schieben und etwas Gutes voranbringen konnte?!
Verantwortung
Ohje, das ist aber eine schwierige Kiste. In dem Begriff steckt jede Menge Mühe drin. Nähern wir uns also gemächlich.
Und schon gleich wird klar: geht nicht. Egal, ob jemand die Verantwortung hat, übertragen bekommt, zur Verantwortung gezogen wird oder verantwortlich ist – es wird stets ungemütlich.
Kultur
Ein kurzes Wort. Aber ein großes. Was steckt nicht alles darin.
Vom Kult angefangen über das ganze Spektrum kultureller Errungenschaften und die kreativen Entwicklungen von Kulturschaffenden bis hin zur Vorstellung von Unternehmenskultur. Unter Kultur kann man sich Vieles vorstellen. Manchen allerdings fällt dazu nur wenig ein.
Der Begriff schein klar zu sein und ist gleichzeitig nicht so recht be-greifbar.
Versuchen wir hier mal eine Annäherung.
Dauer
Wenn man zu hören bekommt „Das dauert!“ sieht man die genervt gerunzelte Stirn gleich schon mit. Da wird Zeit verschwendet, die Dinge ziehen sich wie Kaugummi.
Im 21. Jahrhundert haben die Dinge schnell zu gehen. Man hat keine Zeit, schon mal gar nicht zu verschenken.
Tellerrand
Ein Teller ist ein Teller. Meist mit einem Rand. Sonst würde die Suppe ja auslaufen. Manchmal ist der Rand schmal, ein anderes Mal breiter, mal verziert, mal schlicht. Auf jeden Fall legt ein Tellerrand fest, bis wohin das entsprechende Gefäß gefüllt werden kann. Alles darüber hinaus ergibt eine Sauerei.
Kompetenz
Der Begriff Kompetenz hat in seiner Bedeutung einige Windungen durchgemacht. Es steckt Wettstreit darin, das gemeinsame Streben hin zu etwas, war ein Rechtsterminus und einer, der einen Lebensunterhalt definierte. Heute meinen wir damit meist eine ganz konkrete Fähigkeit, die man hat oder zugesprochen bekommt.
Begeisterung
Frenetischer Jubel, Siegestaumel, Feststimmung – das muss Begeisterung sein. Laut, auffällig, mitreißend. Der Zustand erfasst Viele, eine Menge. Es wird gefeiert, getobt, man fällt sich in die Arme, hebt die Gläser oder gleich die Flaschen und weiß vor lauter Ekstase kaum wohin.
So stellen wir uns das vor.
Kompliment
Das Kompliment fristet ein etwas kümmerliches Dasein. Es scheint aus der Zeit gefallen zu sein. Wer macht heute noch Komplimente, die diesen Titel auch verdienen? Wer macht sich die Mühe, etwas Besonderes an einem anderen Menschen zu entdecken und diese Entdeckung zu einem kleinen, zu einem großen Moment zu machen?
Ablenkung
Ein verbreitetes Phänomen. Der Blick auf das Smartphone, der Kopf woanders, die Musik auf den Ohren. Es prasselt auf uns ein, wir entfliehen der Welt, suchen Sinneseindrücke allerorten. In Momenten ohne Beschäftigung, ohne den Bann äußerer Impulse fühlen wir uns ausgeliefert. Was macht man mit sich und der Zeit, ohne dass sich etwas tut?
Einfühlungsvermögen
Einer der Begriffe dieser Tag heißt „Resilienz“. Klingt fachmännisch. Muss man also lernen. Oder sich entsprechend coachen lassen. Denn die Fähigkeit, der Welt und ihren Wirren Widerstand entgegenzusetzen wird zur Kernkompetenz des modernen Menschen erhoben. Bloß nichts an sich herankommen lassen, alles schön abwehren. Dann geht es einem gut.
Notwendigkeit
Wenn es ernst wird und vermittelt werden muss, dass nun aber auch kein Weg drumherum führt, dann ist schnell die Rede davon, eine Entscheidung, eine Maßnahme, eine Regelung sei notwendig. Dem ist dann eigentlich kaum mehr etwas entgegenzuhalten. Das ist fast schon das Gleiche wie alternativlos.
Bemühen
„Sie hat sich bemüht“ ist eine der ungünstigsten Aussagen in einem Arbeitszeugnis, die man sich vorstellen kann. Übersetzt ins Reine wird durch die Personalabteilung damit zum Ausdruck gebracht, dass diese Arbeitskraft zwar vielleicht Einiges getan hat, um den Anforderungen gerecht zu werden, es aber eben doch nicht hinbekommen konnte.
Dumm gelaufen.